Geberden

[450] Gebêrden, verb. reg. act. welches nur als ein Reciprocum üblich ist, sich geberden, Geberden machen, so wohl von den Gesichtszügen, als von den Bewegungen des Leibes, doch nur in Ansehung ihrer sittlichen Beschaffenheit, und mehrentheils im nachtheiligen Verstande. Er geberdete sich sehr übel. Sich lächerlich, albern geberden. Sie mag sich nun geberden, wie sie will, so hat sie doch nichts an dem Gewinste zu fordern, Gell. Daher die Geberdung.

Anm. Im Nieders. sich beeren. Das veraltete einfache berden kommt ohne Reciprocation als ein Neutrum noch Es. 61, 10 vor; wie eine Braut in ihrem Geschneide berdet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 450.
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