Gebinde, das

[452] Das Gebinde, des -s, plur. ut nom. sing. 1) Eine Anzahl mehrerer mit einander verbundener Stücke Einer Art. So ist bey den Spinnerinnen das Gebinde eine Zahl von 20, an einigen Orten auch von 40 Fäden, von der Länge des Umfanges des Haspels, oder von 4 Ellen; welches Gebinde an andern Orten auch eine Fitze heißt. Zwanzig Gebinde machen eine Haspel oder Zahl, drey Haspeln eine Sträne, und vier Stränen ein Stück. In der Zimmermannskunst machen zwey durch Riegel und Streben mit einander verbundene Säulen ein Gebinde. Ein Haus von sechs Gebinden. In Böhmen ist das Gebinde ein Maß flüssiger Dinge, welches zwey Kannen hält. 2) Die bestimmte Größe gebundener oder zusammen gebundener Dinge; ohne Plural. Auf einem Acker muß einerley Gebinde seyn, die Garben müssen gleich groß gebunden werden. So auch von Fässern. Eine Tonne schmal Gebinde. S. das Band 1. 3).

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 452.
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