Gebiß, das

[453] Das Gebíß, des -sses, plur. die -sse. 1) Das Werkzeug, womit man beißet, das Maul und die Zähne. So pfleget man im gemeinen Leben das Maul eines Hundes und aller vierfüßigen Raubthiere das Gebiß, in einigen Gegenden auch nur das Biß, zu nennen. Auch von einer Person, welche schöne Zähne hat, sagt man im Scherze, sie habe ein schönes Gebiß. 2) Das eiserne Mundstück eines Zaumes, weil die Pferde darauf beißen, und in weiterer Bedeutung auch wohl alles Eisenwerk an einem Pferdezaume. Einem Pferde das Gebiß anlegen.

Anm. In dieser letzten Bedeutung lautet es im Nieders. Bit, im Theuerdanke Biß, im Dän. Bidsel, im Engl. Bit, im Angels. Bitole, Gebaete, im Holländ. Ghebit. Notker nennet ein Gebiß Cham brittil, und den Zaum prittil, wovon das Franz. Bride, Engl. Bridle, abstammet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 453.
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