Gefällig (2)

[472] 2. Gefällig, -er, -ste, adj et adv. von dem Hauptworte Gefallen. 1) Gefallen empfindend, doch nur als ein Nebenwort. Wenn es ihnen gefällig ist, wenn es ihnen gefällt, gut dünket. Ist es ihnen gefällig, mit zu gehen? Wo dieses Wort im gesellschaftlichen Umgange als ein feinerer Ausdruck für wollen gebraucht wird. 2) Gefallen erweckend. Was Gott gefällig ist. Ein Gott gefälliges Opfer. Sich bey jedermann gefällig machen. Einem gefällig werden. So verliert die Raupe ihre berstende Hülle und nimmt die Gestalt eines gefälligen Sommervogels an, Gell. Einen gefälligen Handel treffen, der uns gefällt. 3) Geneigt, andern Gefallen zu erweisen, ihnen zu gefallen. Ein sehr gefälliger junger Mensch. Er ist überaus gefällig. Ich will ihn nicht durch mein gefälliges Stillschweigen in seiner Thorheit bestärken. Sonnenf.


Gefällig sucht in meinem Blick

Er jeden Wunsch zu spähen,

Weiße.


In gevelligemo zite heißt bey dem Notker zu bequemer Zeit.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 472.
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