Gehäbe

[489] * Gehäbe, -r, -ste, adj. et adv. welches im Hochdeutschen ungewöhnlich ist, aber noch zuweilen im Oberdeutschen vorkommt, von dem Zeitworte haben, so fern es halten bedeutet. Ein Gefäß ist gehäbe, wenn es dicht ist, keine Ritzen hat. Ein gehäbes Faß. Ingleichen für enge, fest, gedränge. Die Garben gehäbe an einander legen. Daher der Gegensatz ungehäbe, was Ritzen hat, locker ist. Für gehäbe hat man im Oberdeutschen auch die Wörter häbig, behäb, behäbig, in eben dem Verstande.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 489.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: