Gesäß, das

[602] Das Gesǟß, des -es, plur. die -e, von dem Zeitworte sitzen, der Ort, auf welchem man sitzet. 1) Derjenige Theil des menschlichen Körpers, worauf man sitzet, in der anständigen Sprechart; welcher sonst auch der Hintere, der Arsch, genannt wird. Figürlich führet auch der unterste Theil der Grenzsteine, worauf der Stein ruhet, diesen Nahmen. 2) Derjenige Theil eines Stuhles oder einer Bank, auf welchem man sitzet. Lehnen um das Gesäß, 1 Kön. 10, 19; 2 Chron. 9, 18. 3) * Eine Wohnung, ein Sitz, und in weiterer Bedeutung auch wohl eigenthümliche Güter; eine im Hochdeutschen veraltete Bedeutung, welche indessen in den Schriften der vorigen Jahrhunderte mehrmahls vorkommt.


Der ihr dazu sey gemeß

An der gepurt und dem geseß,

Theuerd. Kap. 2.


Mehr Beyspiele führt Frisch v. Säß an. 4) In der Bienenzucht einiger Gegenden, die Höhlung mitten in dem Gewirke, wo sich die Bienen am häufigsten aufhalten.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 602.
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