Gesprenge, das

[633] Das Gesprênge, des -s, plur. ut nom. sing. von den Zeitwörtern sprengen und springen. 1) Die Handlung des Sprengens; ohne Plural. So wird das Sprengen der Erze mit Pulver im Bergbaue das Gesprenge genannt. 2) Was von der geraden Linie abspringt, d.i. abweichet, und diese vorspringende Stelle. Ein Stollen, welcher nicht in gerader Linie fortgehet, sondern einen Absatz bekommt, hat alsdann im Bergbaue ein Gesprenge. Ein Gesprenge in einem Schachte wird gemacht, wenn ein Schacht von oben niedergesunken, und ihm von unten entgegen gearbeitet wird, und die Arbeiter einander verfehlen. Aus ähnlicher Ursache heißt in der Baukunst auch ein Dachwerk mit eingehängten Bogen ein Gesprenge.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 633.
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