Gewerk, der

[660] Der Gewêrk, des -en, plur. die -en, von Werk, Arbeit, Beschäftigung, welches jetzt nur noch in engerer Bedeutung im Bergbaue von denjenigen Personen gebraucht wird, auf deren gemeinschaftliche Kosten eine Zeche gebauet wird, und welche in Ungarn Waldbürger genannt werden; die Gewerken zusammen berufen. S. Gewerkschaft.

Anm. Ein solcher Gewerk heißt in einer alten Tyrolischen Bergordnung von 1208 bey Herrn von Sperg Wercus. Das[660] Böhmische Kwerkowe ist ohne Zweifel nach dem Deutschen gebildet. Ohne Zweifel führen die Eigenthümer einer Zeche diesen Nahme um deßwillen, weil sie in den ältesten Zeiten vielleicht Verleger und Arbeiter zugleich waren.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 660-661.
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