Glimmen

[724] Glimmen, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert. 1) Eigentlich glänzen, doch nur von einem schwächern Glanze; in welcher im Hochdeutschen ungewöhnlichen Bedeutung es noch in Niedersachsen für funkeln gebraucht wird. S. Glimmer und Glimmern. 2) Ohne Flamme mit schwachem Feuer brennen. Es glimmet noch ein Funken unter der Asche. Glimmender Zunder. Das Glimmende Docht, Es. 42, 3. Wenn eine brennbare Sache Feuer fängt, so glimmet sie erst, dann fängt sie an zu brennen.

Anm. In Niedersachsen ist dafür glören, glösen, in Baiern glosen üblich. Im Engl. ist to gleam, im Schwed. glimma, im Angels. gelioma, leoman, glänzen, scheinen, leuchten, und bey dem Ulphilas Lauhmon, und im Angels. Leoma, Licht, welches uns zugleich auf die Abstammung des Lat. Lumen führet. S. Glanz, Glühen, Licht u.s.f. Im Oberdeutschen wird glimmen auch zuweilen für glühen gebraucht, wo man auch das Hauptwort der Glimm, ein Funke, und das Beywort glimm, glühend, hat. Glimme Kohlen, Lohenst. Ein glimmer Rost, ebend. In eben dieser Mundart wird es, wenigstens in einigen Gegenden, irregulär abgewandelt, Imperf. ich glomm, Mittelw. geglommen, welches auch wohl einige Hochdeutsche nachthun.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 724.
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