Gnadenstuhl, der

[740] Der Gnadenstuhl, des -es, plur. inus. ein Nahme, welchen in der Deutschen Bibel und bey dem Gottesdienste der ehemahligen Juden der Deckel über der Bundeslade führet, weil er der Sitz des sichtbaren Zeichens der Herrlichkeit Gottes war, von welchem dem Jüdischen Volke die göttliche Gnade ertheilet wurde; der Versöhnungsdeckel, Griech. ἱλασƞριον. In den Deutschen Bibeln des 15ten Jahrh. wird er Sydel, Bettstatt, Betttafel genannt. Figürlich wird dieser Ausdruck im N. T. mehrmahls von Christo gebraucht.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 740.
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