Grämen

[773] Grämen, verb. reg. act. 1) Zum Zorne reitzen, Schwedisch grämja; ein im Hochdeutschen unbekannter Gebrauch. Er gremet dinen namen, Notk. Die got crement an iro sundon, ebend. 2) Gram, d.i. einen höhern Grad der anhaltenden Betrübniß empfinden, als ein Reciprocum. Sich über etwas oder um etwas grämen. Sich zu Tode grämen. Weinet nicht über die Todten, und grämet euch nicht darum, Jer. 22, 10. Als ein Activum, Gram verursachen, ist es im Hochdeutschen gleichfalls ungewöhnlich.


Das ist gleich, das mich lang hat grembt,

H. Sachs.


So wie der Infinitiv als ein Hauptwort gebraucht, das Grämen, für der Gram, ungeachtet jenes noch einige Mahl in der Deutschen Bibel vorkommt. S. Härmen und Gram.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 773.
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