Grand (2), der

[775] 2. Der Grand, des -es, plur. von mehrern Arten und Quantitäten, die -e, im gemeinen Leben, besonders Niedersachsens, die gröbste Art des Sandes zu bezeichnen, welcher größten Theils aus kleinen Steinchen bestehet, und auch Kies und Gries genannt wird, Franz. Gravier. Im Bergbaue ist Grand der mit klein gepochtem Quarze vermischte Lehm, womit, wenn gesprenget werden soll, das gebohrte Loch ausgefüllet wird. Im Nieders. hingegen wird die feine Weitzenkleye auch Grand genannt.

Anm. Alles von dem noch im Englischen üblichen to grind, mahlen, zerreiben, Schwed. grena, theilen, Griech. κρινειν, Isländ. Grein, ein Theil, welche mit dem Latein. Granum und dem Deutschen Korn aus Einer Quelle herstammen. Im Oberdeutschen nennet man den groben Wassersand, und in weiterer Bedeutung oft jeden Sand nur Grien, welches Wort aber auch[775] allerley Bodensatz und Hefen bezeichnet. S. Gries, Graus, Griebe, Gronne, Gränze u.s.f.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 775-776.
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