Granne, die

[776] Die Granne, plur. die -n, im gemeinen Leben Ober- und Niederdeutschlandes, eine Benennung einer jeden zarten biegsamen Spitze, dergleichen die langen scharfen Spitzen an den Fruchtähren, besonders an den Gerstenähren, welche in andern Gegenden Acheln und Gracheln heißen, (S. Agen,) die steifen Haare auf dem Rücken der Schweine, die Borsten, ingleichen die steifen Haare welche die Katzen und andere Thiere an dem Maule haben, die Tangeln oder Nadeln des Tangelholzes u.s.f. sind. Daher das Ital. Granata, ein Kehrbesen, noch mehr aber das im Hochdeutschen veraltete Gran, ein Knebelbart, Nieders. Graan, Graanken, im mittlern Lat. Granus, Greno, Grenno, Crino, Schwed. Gran, das Wallisische Crann, die Augenbraunen, ja das Latein. Crinis, das Haar, selbst.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 776.
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