Grauen (1)

[788] 1. Grauen, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert, grau werden, von dem Bey- und Nebenworte grau, wo es aber nur von Menschen und Thieren, ingleichen von dem Tage gebraucht wird. Mein Scheitel graut vor Noth, Günth. Der Esel grauet in Mutterleibe. Wenn der Himmel grauet, Kleist, d.i. von den ersten Lichtstrahlen des Morgens anfängt grau zu werden.


Ein wolken grawet gen dem tage, Jacob von Warte.

Noch eh der Morgen graut gehst du wohin du willst, Zachar.

Zuweilen auch von dem Anbruche der Nacht.

Ringsum schweigt der grauende Wald,

Zachar.


Anm. Im Nieders. grauen, im Dän. grye, im Schwed. gry, welches aber nur allein von dem Himmel und dem Tage gebraucht wird.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 788.
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