Guckgucksspeichel, der

[844] Der Guckgucksspeichel, des -s, plur. inus. ein weißer Schaum, welcher sich in den ersten Tagen des Frühlinges an allen Arten von Pflanzen anleget, und den der große Haufe mit dem Isidor von Sevilla für den Speichel des Guckgucks hält, weil er zu der Zeit entstehet, wenn sich dieser Vogel hören lässet, und wieder verschwindet, wenn er fortziehet; Nieders. Kukuksspye, in Jütland Giögespit, in Norwegen Lappespye, Froschspeichel, sonst auch Frühlingsschaum. Swammerdam hat schon bewiesen, daß dieser Schaum von den kleinen Flöhheuschrecken herrühret, deren Junge, so bald sie aus dem Eye kommen, auf eine Pflanze kriechen, und sich daselbst unter diesem dicken Schaume, den sie von sich geben, verhüllen, um sich dadurch so wohl vor der Sonnenhitze, als auch vor den Spinnen zu verwahren.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 844.
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