Guhr, die

[844] Die Guhr, plur. die -en, von dem Verbo gähren. 1) Im gemeinen Leben einiger Gegenden, die Gährung, die Gahre; ohne Plural. Dem Biere eine gute Guhr geben, es gut ausgähren lassen. 2) Im Bergbaue heißen diejenigen Mineralien, welche das Wasser zuweilen aufgelöset bey sich führet, wenn sie dick und flüssig sind, Guhren, weil sie alsdann aus dem Gesteine gleichsam heraus gähren. Metallische Guhren, metallische von dem Wasser aufgelösete Erden. Des Ganges Kraft giehret in das Gestein aus, sagt der Bergmann, wenn eine solche metallische Guhr durch das Gestein dringet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 844.
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