Hagebutte, die

[895] Die Hagebutte, plur. die -n, die beerartige, harte und rothe Frucht der Hagerosen oder wilden Rosen, worin der rauche steinichte Same befindlich ist. Daher der Hagebuttenstrauch, der wilde Rosenstrauch, der sie trägt und gern in Hagen oder Hecken wächset; Rosa canina L. Hagerose, Hagedorn. Die letzte Hälfte des Wortes gehöret zu Butz, Butzen, die dicke runde Gestalt auszudrucken. Der Nahme Hagebutte lautet in manchen Gegenden Hahnbutte, Hainbutte, Hambutte, Haynbutte, Hahnböttchen, Butten, in Hamburg Hahnepoten, in Baiern gar Hätschepätsch, um Wien Hetscherl, welche gleichfalls daraus verderbt ist. An andern Orten heißen sie Wiepen, Wiebchen, in Osnabr. Weepken, (Böhm. Ssipek,) Hefen, Hüfen,[895] Hagehiften, Hiften, (Engl. Haw, Hips, Angels. Hagan, Heopa, Norw. Hybe, Klunger, Dän. Hyven,) Kunz, Schlafkunz, Arschkitzeln, Franz. Gratecul, im Bremischen Hissen, an andern Orten Buttelhiefe, so wie der Strauch der sie trägt daselbst die Buttelrose genannt wird. Schon Ottfried nennet sie Hiafon.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 895-896.
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