Ham (2), der

[935] 2. * Der Ham, oder vielmehr der Hamm, des -es, plur. die -e, ein veraltetes, noch in einigen eigenthümlichen Nahmen der Örter übliches Wort, einen Wald zu bezeichnen, Griech. αἱμος. S. Hag und Hain, aus welchen Wörtern es verderbt ist. Schwed. Hammar. In andern eigenthümlichen Nahmen ist Ham unser Heim oder Heimath, d.i. Wohnung, und eine Sammlung mehrerer Wohnungen, wohin auch das Franz. Hameau, ein Dorf, und nach dem Frisch auch das Lat. Campus[935] gehöret, S. Kamp und Heim. Im Ostfriesischen wird es noch für Flur gebraucht, den zu einer ganzen Dorfschaft gehörigen Strich Landes zu bezeichnen, wo es denn, in der weitesten Bedeutung des Wortes Hagen, einen umzäunten Raum bedeutet. Im Bremischen ist Hameine, Homeine, eine jede Umzäunung, ein Gehäge. S. Hameye.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 935-936.
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