Hamen, der

[936] Der Hamen, des -s, plur. ut nom. sing. ein beutelförmiges Netz, dessen Öffnung an einem Reifen mit einem Stiele befestiget ist. Die Jäger bedienen sich desselben zum Hühnerfange, da es denn auch ein Treibezeug genannt wird, die Fischer aber zum Fischfange; Franz. Truble, im Nieders. ein Kesser. Kannst du den Leviathan ziehen mit dem Hamen? Hiob 40, 20. Wie die Fische gefangen werden mit einem schädlichen Hamen, Pred. 9, 12. S. Setzhamen, Kratzhamen, Schleifhamen. Figürlich wird an einigen Orten ein Klingebeutel im Diminut. ein Hämchen oder Hämlein genannt.

Anm. Allem Ansehen nach gehöret dieses Wort zu haben, so fern es fangen oder halten bedeutet. Im Schwed. ist haemta fangen, nehmen. Aus eben dieser Ursache hieß bey den Römern die Angel Hamus, Ital. Hammo, Franz. Hain. S. Immhamen. Das Lat. bedeutete aber auch einen Ring, der etwas hält, so wie in der Landwirthschaft der Kuhhamen ein halber hölzerner Ring ist, den man den Kühen um den Hals leget, um sie damit an der Krippe zu befestigen. Im Osnabrück. ist Hamm so wohl ein Hamen zum Fischfange, als auch ein Kummet, daher es ehedem daselbst eigene Hammmacher gab, welche solche Joche oder Kummete machten. S. Kummet und Hemmen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 936.
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