Hantirung, die

[971] Die Hantirung, plur. die -en, von dem Zeitworte hantiren, besonders in dessen vierten Bedeutung, im gemeinen Leben, der Handel und Wandel, eine jede Art der äußern Handlungen, so fern man damit seinen Unterhalt erwirbt. Ezech. 28, 5, 16 heißt es von Tyro, sie habe durch ihre große Weisheit und Hantirung solche große Macht überkommen. Daß Gewerb und Hantirung wohl gelinge, Weish. 13, 19. In welchen Stellen es zunächst den Kaufhandel zu bezeichnen scheinet. Aber sie verachteten das und gingen hin, einer auf seinen Acker, der andere zu seiner Hantirung, Matth. 22, 5. Unehrliche Hantirung treiben, 1 Tim. 3, 3, 8. In den Rechten wird es in weiterer Bedeutung zuweilen auch von der Lebensart der Gelehrten gebraucht, ungeachtet ihre Beschäftigung zunächst nicht in äußern Arbeiten bestehet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 971.
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