Henken

[1106] Hênken, verb. reg. act. welches das Frequentativum oder Intensivum von hängen zu seyn scheinet, aber mit hängen in einerley Bedeutung gebraucht wird, hangen machen. Das Kleid, den Degen an die Wand henken. Sein Gewissen an den Nagel henken. S. Flegelhenke. Indessen bedienet man sich in diesen und andern Fällen im Hochdeutschen doch lieber des Zeitwortes hängen, und schränket das henken bloß auf das Hängen an den Galgen ein. Einen Dieb an den Galgen henken lassen. Am häufigsten absolute. Der Dieb ist gehenket worden. Das Hauptwort die Henkung, ist nur in den zusammen gesetzten Aufhenkung und Erhenkung üblich.

Anm. Im Schwabensp. in der eingeschränkten Bedeutung schon henken; eben daselbst aber kommt auch noch das alte hahen,[1106] hohen, in eben diesem Verstande vor. Die Niedersachsen kennen dieses Zeitwort nicht, sondern brauchen dafür ihr hangen. S. Hängen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1106-1107.
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