Herauf

[1112] Hêrāuf, ein Nebenwort des Ortes, eine Bewegung nach einem höhern Orte, welchem sich die redende Person nähert, oder nach dem Redenden zu, zu bezeichnen; so wie hinauf eine solche Bewegung ausdruckt, wenn sie sich von dem Redenden entfernet. Komm zu mir herauf. Wenn der Ort in Gestalt eines Hauptwortes ausgedrucket wird, so stehet dasselbe in der vierten Endung vor dem Nebenworte. Komm die Treppe herauf. Führet ihn den Berg herauf. Es kann unter den nöthigen Umständen, so wie herab, mit allen Zeitwörtern gebraucht werden, welche eine Bewegung bezeichnen. Zur Probe dienen folgende.

Bringen. Bringt ihn herauf zu mir. Man brachte ihn die Treppe herauf zu uns. [1112] Fahren. Wer ist die, die herauf fähret von der Wüsten? Hohel. 8, 5. Er kommt den Berg herauf gefahren. Fliegen. Er fleucht (fliegt) herauf, wie ein Adler, Jerem. 49, 22. Führen. Jemanden die Treppe, den Berg herauf führen, wenn der Redende sich oben befindet. Man führe ihn herauf. Gehen. Wer ist die, die herauf gehet aus der Wüsten, wie ein gerader Rauch? Hohel. 3, 6. Hohlen. Daß er die Lade Gottes von dannen herauf hohlte, 2 Sam. 6, 2. Kommen. Komm zu mir herauf. Sie kommen schon die Treppe herauf. Kriechen. Die Frösche sollen herauf kriechen, aus dem Strome, 2 Mos. 8, 3. Steigen. Den Berg, die Treppe herauf steigen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1112-1113.
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