Herlitze, die

[1127] Die Hêrlitze, plur. die -n, im gemeinen Leben einiger Gegenden ein Nahme der Kornellen, oder Kornelkirschen, Cornus mascula L. daher der Baum, der sie trägt auch der Herlitzenbaum genannt wird. Der damit verwandte Hartriegel oder wilde Kornelbaum, Cornus sanguinea L. ist gleichfalls unter diesem Nahmen bekannt, der in den gemeinen Mundarten auch in Herlske, Horlske, Herlskenbaum, Hernske u.s.f. verderbt wird. Frisch leitet den Nahmen von dem Lat. Cornus ab, welches dadurch wahrscheinlich wird, daß die Frucht dieses Baumes in einigen Gegenden wirklich Hornkirsche genannt wird. Da indessen die Frucht herbe und sauer ist, so könnte ihr Deutscher Nahme vermittelst der Wendischen Endung -litz, welche vielleicht für -ling stehet, auch von herbe abstammen, so daß Herlitz oder Herlitze, so viel als Herling, eine sauere, herbe Frucht bedeuten würde. S. Kornelle.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1127.
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