Herzgespann, das

[1151] Das Hêrzgespann, des -es, plur. inus. 1) Eine schmerzhafte Aufblähung und Spannung des Unterleibes unter den kurzen Rippen, nahe am Herzen, wodurch ein schweres und ängstliches Athemhohlen verursacht wird. Es ist bey Kindern und Thieren sehr häufig, wo es aus Unverdaulichkeit und versetzten Blähungen in dem Grimmdarme entstehet, obgleich der große Haufe es einer Bezauberung zuschreibt, und abergläubische Mittel dagegen gebraucht; Cardiaca. Im Oberd. das Herzspann, Herzgesperr, in Schlesien die Röthe, an andern Orten der Ribbenkuchen. 2) Eine Pflanze, welche nach dem Linnee eine Art des Löwenschwanzes ist, auf den Rainen wächset, und in dem Wahne des großen Haufens ein kräftiges Mittel wider das Herzgespann ist, wenn es zu den Kindern in die Wiege geleget wird; Leonuarus cardiaca crispa L.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1151.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika