Hokus Pokus

[1262] Hokus Pokus, ein im gemeinen Leben übliches von den Gauklern und Taschenspielern entlehntes Wort, welche dasselbe als einen sehr kräftigen und wirksamen Ausdruck bey ihren Künsten aussprechen. Hokus Pokus machen, Gaukeleyen, Blendwerk. Mache mir nicht solche Hokus Pokus, mache mir kein Blendwerk vor. Dieser Ausdruck ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in England und Schweden üblich. Der berühmte Tillotson hatte den sonderbaren Einfall, ihn von den Worten hoc est corpus abzuleiten, welche in der Römischen Kirche bey der Consecration der Hostie ausgesprochen werden, und nachmahls in dieser Gestalt von unwissenden Gauklern gemißbraucht worden; Junii Ableitung von dem Engl. Pocket, die Tasche, und dem Wallis. Hocced, ein Betrug, nicht zu gedenken. Allein es hat alles Ansehen, daß es ein sinnloser Schall ist, welchem das Fremde und Ungewöhnliche ein geheimnißvolles Ansehen geben sollen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1262.
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