Hornaffe, der

[1289] Der Hornaffe, des -n, plur. die -n, an einigen Orten, z.B. in Thüringen, eine Art Buttergebackenen, in Gestalt zweyer an einander gefügter Hörner. An andern Orten sind die Hornäpfchen Fastenbrezel, welche die Gestalt einer 8 haben, und am häufigsten Brezel schlechthin genannt werden. Die letzte Hälfte dieses Wortes ist dunkel. Vielleicht gehöret sie zu Hippe, welches gleichfalls eine Art Gebackenen ist und in dem Oberdeutschen Gugelhopf schon den Blaselaut angenommen hat. S. Kugelhippe. Im mittlern Lat. ist Cornuta und im alt Franz. Cornudeau und Cornuyau, eine Art eines dreyeckigen Gebackenen, Crustulum triquetrum, wie es Carpentier erkläret, und bey dem Frischlin bedeutet Hornaff einen dreyeckigen Zwickel, wo Horn noch die Bedeutung einer Ecke hat.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1289.
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