Hüther, der

[1339] Der Hüther, des -s, plur. ut nom. sing. Fämin. die Hütherinn, von dem Zeitworte hüthen, eine Person, welche eine Sache hüthet, oder derselben hüthet. Soll ich meines Bruders Hüther seyn? 1 Mos. 4, 10. Der Hüther der Gefäße, 1 Sam. 17, 22. Der Kleider, 2 Kön. 22, 14. Der Weiber, Gsth. 2, 8, 15. In welcher allgemeinern Bedeutung es nur noch zuweilen in der höhern und dichterischen Schreibart vorkommt.


Die Barschaft, die zu sehr an kargen Fäusten klebt,

Nur ihrem Hüther lacht, der stets nach mehrern strebt,

Hag.


Stumme Hüther todter Schätze

Sind nur reich,

Hag.


Der Mensch hat an seinem Gesichte den wachsamsten Hüther wider die Gefahren des Lebens, Gell. Dagegen man es im gemeinen Leben nur noch zuweilen von einem Wächter geringerer Art gebraucht. Einen Hüther bestellen, der das Vieh hüthet. S. auch Feldhüther.

Bey dem Willeram Huotar, bey dem Stryker Huetter, im Nieders. Hüder, Hüer.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1339.
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