Jedoch

[1430] Jedóch, ein Bindewort, welches das mit der Partikel je verlängerte Bindewort doch ist, und vornehmlich in folgenden Fällen gebraucht wird. 1) Eine Einschränkung zu begleiten, für dessen[1430] ungeachtet. Es schmeckt bitter; jedoch es ist nichts Böses. Ich erlaube es dir, jedoch unter der Bedingung. Ich erwarte dich, jedoch daß du deinen Freund mitbringest. Er kränkte mich zwar, jedoch nicht so sehr, daß u.s.f. 2) Eine Compensation. Die Gewitter richten freylich vielen Schaden an; jedoch sind sie zur Fruchtbarkeit unentbehrlich. Du hättest es bekommen, wo nicht mit Gewalt, jedoch mit Güte. 3) Eine angefangene Rede abzubrechen. Es wäre viel davon zu sagen; jedoch, ich will schweigen. 4) Einen Gegensatz. Weit heftiger als der Trieb zum gesellschaftlichen Leben ist jedoch der Trieb zur Einsamkeit.

Anm. Bey dem Willeram iedoh, in dem alten Fragmente auf Carln den Großen jethoh, bey dem Hornegk yedoch, bey den Schwäbischen Dichtern doh, iedoh, im Oberdeutschen und Nieders. idoch, idog. Da das je in diesem Worte den Ton nicht hat, so scheinet es hier für ja zu stehen und aus ja doch zusammen gezogen zu seyn.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1430-1431.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: