Kaldaunen, die

[1468] Die Kaldaunen, sing. inus. ein nur im gemeinen Leben übliches Wort, die Gedärme eines Thieres und in weiterer Bedeutung auch das ganze Eingeweide zu bezeichnen. In den niedrigen Sprecharten wird es auch von menschlichen Gedärmen gebraucht. In einigen Gegenden, dem Frisch zu Folge, auch nur Kalden, im Nieders. Kalunen, Klunen, im Dän. Kaldun, im mittlern Lat. Calduna, im Böhmischen Kaltaun, dagegen im Pohln. Kaldun das Netz auf den Gedärmen bezeichnen soll. In dem 1501 zu Rom gedruckten Deutsch-Italiän. Vocabulario wird Innfleck im Ital. durch Chaldume gegeben. Frisch hat schon die Übereinstimmung mit dem Griech. χολας, αδος, eingesehen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1468.
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