Kasteyen

[1511] Kasteyen, verb. reg. act. welches aus dem Latein. castigare in die kirchliche Schreibart eingeführet worden, und in der Römischen Kirche am üblichen ist. Sich oder seinen Leib kasteyen, ihm um Gottes willen, oder zur Unterdrückung sinnlicher Begierden wehe thun, unangenehme Empfindungen verursachen. Am zehenden Tage des siebenden Monden sollt ihr euren Leib casteyen, 3 Mos. 16, 29. Wer seinen Leib nicht casteyet an diesem Tage u.s.f. Kap. 23, 29. Da du dich casteytest vor deinem Gott, Dan. 10, 12. Daher die Kasteyung, bey dem Ottfried und Notker Kestiga, Chestiga, auch in der mehr eigentlichen aber veralteten Bedeutung der Züchtigung. Da dieses Wort am Ende schon eine ganz Deutsche Gestalt bekommen hat, so schreibt man es auch billig vornen mit einem k.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1511.
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