Kauen

[1520] Kauen, verb. reg. act. mit den Zähnen zermalmen und zugleich mit dem Speichel vermischen. Die Speisen kauen. Jemanden etwas in das Maul kauen, in den niedrigen Sprecharten, es ihm sehr deutlich und umständlich vorsagen.

Anm. Bey dem Ottfried und Notker chouan, welche es auch in weiterer Bedeutung theils für essen, verzehren, theils für beißen, theils aber auch für kosten gebrauchen. Diu anda dinis husis chou mih innan, der Eifer um dein Haus hat mich verzehret, Notk. Im Angelsächs. ceowan, im Engl. to chaw, chew. Es scheinet zu hauen, schneiden, zu gehören, ja bloß durch eine härtere Aussprache des Hauchlautes daraus entstanden zu seyn. Im Hochdeutschen ist kauen, in manchen Gegenden aber käuen üblicher. In einigen Oberdeutschen Gegenden ist die Koy der Kinnbacken. S. auch Kiefe und Keifen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1520.
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