Kauz (1), der

[1527] 1. Der Kauz, des -es, plur. die -e, ein nur in den niedrigen Sprecharten übliches Wort, wo man einen reichen Mann, einen reichen Kauz zu nennen pfleget, welchen Luther einen Geldkauz nennet. Wohl nicht, wie Frisch vermuthet, als eine Figur des folgenden Wortes, weil reiche Leute einen solchen Zulauf von Schmeichlern haben, als der Kauz von andern Vögeln; sondern vielleicht, weil etwa ein bekannter reicher Mann Kauz geheißen haben mag. In der R.A. ein wunderlicher Kauz, ein närrischer Kauz, ein seltsamer Kauz, einen seltsamen Menschen zu bezeichnen, wo es einige auf eine noch seltsamere Art von den alten Chaucis herleiten, kann es eher eine Figur des folgenden Wortes seyn. Im Nieders. nennt man ein flüchtiges Mädchen eine wilde Kutze, wo es aber von dem veralteten katzen, jagen, Ital. cacciare, oder auch vom Schwed. Kåt, lustig, muthwillig, Französ. gai, herstammet. S. 3. Katze. Im Schwed. ist Kufe so wohl ein Kalb, von Ko, eine Kuh, als auch ein Mann, welcher sich eine Herrschaft über andere anmaßet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1527.
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