Kerzenmeister, der

[1557] Der Kêrzenmeister, des -s, plur. ut nom. sing. an einigen Orten, besonders Oberdeutschlandes, ein kirchlicher Beamter, welcher Acht gibt, daß alle in der Römischen Kirche üblichen Strafkerzen gehörig eingeliefert werden. In einigen Gegenden Oberdeutschlandes führen diesen Nahmen auch die Handwerksältesten, vielleicht, weil sie die bey den gottesdienstlichen Umgängen in der Römischen Kirche üblichen Kerzen besorgen oder verwahren; daher denn auch die Schätzer oder Fleischhauer bey den Fleischern diesen Nahmen führen, ohne Zweifel so fern dazu nur die Handwerksältesten genommen werden.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1557.
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