Kibitz, der

[1566] Der Kíbitz, des -es, plur. die -e, ein dreyzehiger Sumpfvogel mit einem kurzen Schnabel, einem Federbusche auf dem Kopfe, einer schwarzen Brust und rothen Füßen; Tringa Vanellus L. weil er bey Bewegung seiner Flügel ein Geräusch wie ein Fächer macht, Gavia vulgaris Klein. Nieders. Kiwitt, welcher Nahme eine Nachahmung seines genau so lautenden Geschreyes ist, wohin auch der Lat. Gavia, der Engl. Tirwit, Wit, der Ital. Gheppio, und der Dän. Vibe gehören. An einigen Orten wird er wegen seiner schönen bunten Federn auch Feldpfau, und wegen seines Geschreyes auch Himmelziege, und an noch andern Orten Zweyel genannt. Es gibt verschiedene Arten dieses Vogels. Der grüne und graue Kibitz wird auch Pardel, Pulvier und Pulroß, Engl. Plower, bey dem Aristoteles καρδαλος genannt. Der grünschnäbelige ist unter dem Nahmen des Steinwälzers, eine andere sehr dumme Art unter den Nahmen Mornell, Mornelle, Mornelkibitz, und noch eine andere Art, welche sich an den Ufern der Seen aufhält, unter den Nahmen Seelerche und Seemornelle bekannt. Die grauen und weißen Kibitze an dem Costnitzer See werden daselbst Seegallen, Albuken, Alenböcke, Holbreten und Holbrüder genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1566.
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