Klemme, die

[1624] Die Klêmme, plur. die -n. 1) Ein Werkzeug, etwas damit zu klemmen. 2) Ein enger Ort, ein enger Paß, wo mehrere durchreisende Personen gleichsam zusammen gedrücket oder geklemmet werden. In die Klemme gerathen. Den Feind in der Klemme haben. Ingleichen nach einer noch weitern Figur, ein bedrängter Zustand, Verlegenheit. In der Klemme seyn, oder sitzen. In die Klemme gerathen. Jemand in die Klemme bringen. Für Mangel, in welchem Verstande Matthesius Klemme an Brot sagt, ist es im Hochdeutschen ungewöhnlich. 3) Ein Krampf der Muskeln bey den Thieren, welcher vornehmlich die Kinnbacken schließt, und am häufigsten die Pferde befällt, wird die Klemme, im Oberd. der Klamm, sonst aber auch die Maulsperre, Mundsperre, Hirschkrankheit, Franz. le Mal de Cerf, genannt. 4) * Im Nieders. bedeutet Klemme auch Kraft und Nachdruck in Worten und Handlungen. Eine Rede, welche keine Klemme hat, keinen Nachdruck.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1624.
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