Klepper, der

[1625] Der Klêpper, des -s, plur. ut nom. sing. 1) Im gemeinen Leben, eine Person, welche gern und viel läuft, Fämin. die Klepperinn, Nieders. Klepperske, welches auch in weiterer Bedeutung von einer sehr geschäftigen Person gebraucht wird. S. Buschklepper. 2) In engerm und gewöhnlicherm Verstande, ein Pferd, welches nur zum Laufen gebraucht wird, ein Reitpferd geringerer Art. An Höfen hat man eigene Klepperställe für Pferde dieser Art, welche zu den Verschickungen u.s.f. gebraucht werden.

Anm. In der zweyten Bedeutung im Dän. Kleppert, im Böhm. Kleprlik. Das nächste Stammwort ist noch in dem Nieders. kleppen, laufen, vorhanden, welches so wie das Französ. galopper, wiederum von laufen, Nieders. lopen, abstammet, und eigentlich den Schall nachahmet, welcher durch das schnelle Auftreten auf den Boden verursacht wird, daher auch bey den Römischen Dichtern ein Pferd sonipes genannt wird. Klappen und kleppen sind also genau verwandt. So fern dieses letztere Zeitwort eine Nachahmung des Schalles ist, wird auch der Kirschfink[1625] an einigen Orten Klepper genannt, weil er durch das Aufbeißen der Kirschkerne einen ähnlichen Schall macht.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1625-1626.
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