Knacken

[1649] Knacken, verb. reg. welches in doppelter Gestalt üblich ist.

I. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben. 1) Denjenigen Schall von sich geben, welchen das Wörtchen knack ausdruckt. Ein Glas knackt, indem es einen Riß bekommt oder zerbricht. Ein Bret knackt, so wohl wenn es einen Spalt bekommt, als auch wenn es brechen will. Ich höre es knacken. Die Finger knacken lassen, durch Verdrehung der Gelenke diesen Schall hervor bringen; wofür auch krachen üblich ist, obgleich dieses eigentlich einen stärkern Schall dieser Art bezeichnet. Das Zähn und Schwarte knackte, Opitz. 2) Diesen Schall hervor bringen. Mit den Fingern knacken, durch Verdrehung der Gelenke.

II. Als ein Activum, mit Hervorbringung dieses Schalles öffnen. Nüsse knacken. Kirschkerne, Pfirschkerne knacken, wofür doch das zusammen gesetzte aufknacken üblicher ist. Läuse knacken, sie auf solche Arten tödten, welches geschiehet, indem man sie mit dem Nagel des Fingers zerdrückt.

Anm. Im Nieders. gleichfalls knacken, im Engl. to knack, wo to knock auch klopfen ist, im Dän. knecke, im Schwed. knacka, knaka, knaecka, im Griech. καναχειν.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1649.
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