Kneipschenke, die

[1659] Die Kneipschênke, plur. die -n, eine kleine, schlechte, geringe Schenke im verächtlichen Verstande; eine Kneipe, im Nieders. eine Klippschenke, ein Klippkrug. Man würde dieses Nieders. als die wahre Schreibart annehmen können, indem n und l in hundert andern Fällen in einander übergehen, wenn es nicht aus der Vergleichung der Wörter Knabe, knapp, Knappe und Knecht wahrscheinlich würde, daß knab, kneip, ursprünglich klein, schlecht, gering bedeutet hätte, welches dem Begriffe einer Kneipschenke gemäß ist. In den gemeinen Sprecharten ist Knipps ein sehr kleiner Mensch, und im Schwed. nepa klein und artig, Nieders. niber.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1659.
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