Köder (2), der

[1681] 2. Der Köder, des -s, plur. doch nur von mehrern Arten, ut nom. sing.. bey den Jägern und Fischern, eine jede Lockspeise, welche Thieren, die man fangen will, in die Fallen, Hamen, Reusen, an die Angeln u.s.f. gethan wird. Den Köder an die Angel stecken.

Anm. Es stammet nicht von dem vorigen kutten, schneiden, her, sondern gehöret zu dem Geschlechte des Wortes kauen, und bedeutet Speise überhaupt, und in engerm Verstande Lockspeise. Im Goth. ist daher Kiöt, und im Schwed. Kött, Fleisch, und im Nieders. Küt das Eingeweide. Aus der Vergleichung der Nahmen des Köders in andern Mundarten und Sprachen, erhellet diese Abstammung noch deutlicher. In einigen Gegenden heißt der Köder das Aaß, unmittelbar von essen, und anködern anaßen; im Nieders Pödder, welches dunkle Wort aus dem Bretagnischen Boit oder Bouetre, Normandischen Abait, und Engl. Bait, seine Aufklärung erhält, welche alle Köder bedeuten, und von beißen, Nieders. biten, abstammen. In der Provence heißt der Köder so wie im Lat. Esca. Übrigens lautet dieses Wort im gemeinen Leben einiger Gegenden, Queder, Quedder, und in andern, besonders im Oberdeutschen, ist es ungewissen Geschlechtes, das Köder.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1681.
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