Koralle, die

[1718] Die Koralle, plur. die -n, eine steinartige ästige Masse in Gestalt eines Baumes, welche auf dem Grunde des Meeres angetroffen wird, und von kleinen Würmern herrühret, welche selbige als ihre Wohnung bauen. Sie ist von weißer oder rother Farbe. Man drehet unter andern kleine Kugeln daraus, welche so wohl zu Pater-Nostern gebraucht, als auch zur Zierde um den Hals getragen werden, und gleichfalls Korallen heißen. Daher bey gemeinen Leuten alle runde Kügelchen, welche an Schnüre gereihet und um den Hals getragen werden, Korallen heißen. Will man nur die Materie bezeichnen, so gebraucht man dieses Wort auch im Plural, Korallen. Rothe Korallen, weiße Korallen. Der Korallenzinken, der Ast eines solchen Korallenbaumes. Korallen fischen, sie vermittelst einer Art von Netz aus der See hohlen. Der Nahme ist aus dem Griech. und Lat. Corallium.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1718.
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