Krümmen

[1806] Krümmen, verb. reg. act. krumm machen. Einen Baum, ein Stück Holz krümmen, sie krumm biegen. Einen Hecht krümmen, in den Küchen, dem ausgenommenen Hechte den Schwanz in das Maul stecken, S. Krollhecht. Ein Wurm krümmet sich, wenn er getreten wird, windet sich vor Schmerzen. Sich vor jemanden krümmen, sich vor ihm demüthigen, sich vor ihm schmiegen und biegen.


Und siehst, wie sich der Stolz

Der Tyranney im blutgen Staube krümmt,

Weiße.


Das Recht krümmen, es beugen, von den Richtern, den Schuldigen begünstigen, und den Unschuldigen unterdrücken. Soll Gott ungerecht richten und der Höchste die Gerechtigkeit krümmen? Hiob 8, 3, nach Michael. Übersetzung. Daher die Krümmung, nicht nur die Handlung des Krümmens, sondern auch ein krummer Theil eines Dinges.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1806.
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