Küchlein (3), das

[1813] 3. Das Kǘchlein, des -s, plur. ut nom. sing. die Jungen des Hühnergeschlechtes, so lange sie noch nicht die gewöhnlichen Federn haben, da sie junge Hühner genannt werden. Zuweilen werden auch die jungen Gänse, so lange sie noch nicht Federn haben, Gänseküchlein genannt. Das Stammwort Kuchen, von welchem dieses das Diminutivum ist, ist noch im gemeinen Leben vieler Gegenden üblich. Im Niedersächsischen lautet es Kiken oder Küken, im Angels. Cicen, im Engl. Chicken, im Schwed. Kyckling, im Dän. Kylling. Frisch leitet es von quick, lebendig, und dem veralteten erkucken, ausbrüten, her, Wachter aber von dem Angels. Coc, Engl. Cock, ein Hahn, Griech. κοκκος, wo κοκκα auch ein Huhn bedeutet. Notker gebraucht dafür Huonichliu, als das Diminutivum von Huhn. In dem 1523 zu Basel gedruckten neuen Testamente Lutheri wird Küchlin als ein unverständliches Wort durch Hüncklen, junge Hünlin, erkläret.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1813.
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