Künftig

[1829] Künftig, adj. et adv. was erst zur Wirklichkeit kommen soll, ohne Bestimmung der Zeit; im Gegensatze des gegenwärtigen. Die künftige Woche, das künftige Jahr. Ich werde es künftig[1829] thun, d.i. in der folgenden Zeit, ohne Bestimmung der Länge oder Kürze derselben. Sein künftiges Verhalten wird es zeigen. Er wird sich künftig schon besser betragen. Das künftige Leben, die künftigen Zeiten. Ins künftige, künftig, in der künftigen Zeit.

Anm. Bey dem Ottfried kunftig, bey dem Willeram cumftik, bey dem Notker chumftig, in Nieders. kumftig. Es stammet von dem Hauptworte Kunft her, welches das Abstractum von kommen ist, aber außer den Zusammensetzungen Abkunft, Ankunft, Zukunft u.s.f. nicht mehr gebraucht wird, ehedem aber für Ankunft nicht selten war. Vor Ottfrieds Zeiten scheinet dieses Wort noch nicht üblich gewesen zu seyn, indem im Isidor statt dessen zuohaldi, bey dem Kero zuauuarta, und noch bey dem Notker nohuuenno vorkommt. Im Comparativo kommt dieses Beywort fast gar nicht, und im Superlativ nur selten vor.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1829-1830.
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