Künsteln

[1833] Künsteln, verb. reg. act. Kunst anwenden, durch Kunst hervor bringen; gemeiniglich im nachtheiligen Verstande, welcher den meisten Diminutivis dieser Art anklebt. 1) Unnöthige, mühsame Kunst anwenden, und dadurch hervor bringen. Lange an einem Dinge künsteln. Der flüchtige Kitzel, womit die gekünstelten Gerichte die Zunge reitzen. 2) Durch die Kunst nachahmen, mit dem Nebenbegriffe des Falschen und Unechten. Gekünsteltes Gold. Eine gekünstelte Schönheit. Der Wein ist nicht natürlich, sondern gekünstelt. 3) Willkührliche Ausübungssätze mit Mühe und Ängstlichkeit anwenden. In diesem Verstande unterscheidet man in den schönen Künsten das Gekünstelte von dem Natürlichen.

So auch die Künstelung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1833.
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