Letze (1), die

[2035] 1. Die Lêtze, plur. die -n, ein nur in einigen Oberdeutschen Gegenden übliches Wort, eine Vertheidigung an der Gränze, eine Landwehre, und hernach auch wohl eine jede Gränze zu bezeichnen. S. Frischens Wörterbuch. Wohl nicht, wie dieser glaubt, von lat, spät, und letzte, man müßte es denn von dem davon abstammenden noch im Niedersächsischen üblichen latten, hindern, ableiten wollen; sondern vermuthlich von letzen, welches nicht nur laedere, sondern auch wehren, vertheidigen, bedeutete. Im Theuerdanke kommt daher Lytz von einem Gewehr, einem Werkzeuge der Vertheidigung und des Angriffes vor. S. Verletzen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 2035.
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