Lümmel, der

[2130] Der Lümmel, des -s, plur. ut nom. sing. nur in den niedrigsten Sprecharten, ein starker aber dabey fauler Mensch im verächtlichsten Verstande, ein fauler Schlingel, und in weiterer Bedeutung ein grober, ungesitteter, ungeschickter Mensch. Im Schwedischen Lömmel, im Mecklenburgischen Lönnies, in Stade Lubbe, in andern Niedersächsischen Gegenden Laban, im Engl. Lobb, Lubber, im Wallis. Labi. Es gehöret zu Klumpen und mit diesem Worte zu Lab, coagulum, laben, Leber, Luppe, und bedeutet überhaupt eine unförmliche, ungeschickte Masse, einen Klumpen. Das Nieders. Lümmel und Lümmels, das Geschlinge der Thiere, ingleichen Lungenmuß, welches nur eine zufällige Ähnlichkeit des Klanges mit diesem Worte hat, gehöret zu dem folgenden Lumpen. Eben so niedrig als Lümmel selbst, sind die abgeleiteten, sich auslümmeln, sich auf eine ungesittete Art auf den Tisch legen, oder den Elbogen auf den Tisch stützen, lümmelhaft, Lümmelhaftigkeit, Lümmeley u.s.f.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 2130.
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