Mannheit, die

[61] Die Mannheit, plur. car. eigentlich die Eigenschaft, nach welcher jemand ein Mann ist; doch nur in einigen Bedeutungen dieses Wortes. 1) Einer Mannsperson die Mannheit nehmen, sie der Mannheit berauben, sie castriren, sie entmannen; in welcher Bedeutung es in der anständigen Schreibart auch von Thieren für das niedrige schneiden gebraucht wird. Seiner Mannheit durch geknüpfte Nestel beraubt seyn, dadurch zur ehelichen Beywohnung untüchtig gemacht seyn. 2) * Ehedem wurde es auch sehr häufig für Tapferkeit gebraucht, in welchem Verstande es aber veraltet ist; bey dem Stryker Manhait. Die Kunst,


Durch welche wir noch jetzt des Helden Mannheit lesen,

Opitz.


3) * Auch der Lehens- und Huldigungseid, und die Huldigung selbst führeten ehedem diesen Nahmen, von Mann, Lehensmann.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 61.
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