Maselsucht, die

[92] * Die Maselsucht, plur. car. ein im Hochdeutschen ungewöhnliches Wort, den Aussatz zu bezeichnen, welches noch im Sachsenspiegel vorkommt, und ehedem auch Miselsucht, die Missel, Malazey, Maltzey, Malatsch, Maletschey u.s.f. lautete, Franz. Mesellerée, Mozeau. Es kommt noch in dem Iudeneide vor, wo es unter andern heißt: daß mich die Maselsucht bestehe, die Naeman verließ und Jezi ankam. Es drückt vornehmlich die mit dem Aussatze verbundenen Flecken auf der Haut aus, und gehöret mit dem folgenden Maser und dessen Abänderung Masel zu dem Geschlechte des Wortes Mahl. S. das folgende. In dem alten Gedichte auf den heil. Anno Misilsuht. Daher maselsüchtig, aussätzig, bey dem Notker miselohtiu, misele. Im mittlern Lat. ist mezellus, misellus, alt Franz. mezel, aussätzig, Meselaria, Misellaria und Mesolaria, ein Spital für aussätzige Personen, und sogar im Arab. bedeutet Mezora den Aussatz.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 92.
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