Massiv

[103] Massiv, -er, -este, adj. et adv. aus dem Französ. massif und dieß aus dem vorigen Masse. 1) Aus lauter Mauerwerk bestehend. Ein massives Haus, dessen Haupt- und Seitenwände ganz aus Mauerwerk, ohne hölzerne Ausbindung bestehen. Massiv bauen. 2) Von Matellen gebraucht, bedeutet es so viel als dicht; im Gegensatze des hohl. Ein massiver Knopf, ein durchaus aus Metell bestehender Knopf, welcher nicht hohl ist. Figürlich wird es im gemeinen Leben auch für grob im moralischen Verstande gebraucht. Ein massiver Mensch, ein grober. Sehr massiv seyn. 3) Von den edlen Metellen gebraucht, bedeutet es so viel als rein, von einerley Materie, ohne fremden Zusatz, ohne doch den vorigen Begriff der Dichtheit auszuschließen. Ein Knopf von massivem Silber oder Golde, im Gegensatze eines bloß versilberten oder vergoldeten. Ein massiver goldener Degen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 103.
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