Mennig, der

[176] Der Mênnig, des -es, plur. inus. ein sehr lebhafter pomeranzenrother Farbenkörper, welcher eigentlich eine rothe Bleyasche ist, welche durch eine starke Calcination aus dem Bleye oder Bleyweiße erhalten wird. Im Nieders. Mennje, daher auch einige Hochdeutsche dieses Wort im weiblichen Geschlechte gebrauchen, die Mennige; im Schwed. Mönja, im Dän. Mönne, Minie, im Franz. Mine, Mine de plomb; alle aus dem Lat. Minium, welches vermuthlich zu dem Worte Minera gehöret, und eigentlich einen jeden gegrabenen Farbenkörper bedeutet haben kann. Wenigstens wird der Bergzinnober noch bey einigen Mennigfarbe genannt. Wenn es bey dem Notker Ps. 70. V. 13 heißt: Die sih mident daz si rote menge fahent under ougen, welche sich schämen, daß sie unter den Augen roth werden: so scheinet es hier für rothe Farbe, Röthe überhaupt zu stehen, wenn Menge anders hier unser Mennig ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 176.
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